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Begehrung nach einer Winternacht.

In jener denkwürdigen Winternacht war die Kälte kein Thema. Der Wind wehte, die Kälte schmückte die Natur mit Frost, und alles, was man zum Glück brauchte, war ihre Gegenwart, ihre Wärme.

Und der Wunsch, dass jede nächste Winternacht das Gesicht der ersten haben möge – derjenigen, die du in den Armen von… Wohlfühltemperatur verbracht hast. ;)

Bevor du dich von den Visionen verführen lässt, die dir deine Phantasie suggeriert, solltest du eines wissen: Für mehr oder weniger verrückte Wissenschaftler wirst du immer nur eine Art Nullsummenschablone sein, die in ein Gerüst aus seelenlosen Zahlen und Diagrammen gezwängt ist.
Um es noch interessanter zu machen, hat diese Schablone ihr ideales Modell mit einer “altmodischen” Aufteilung in zwei Geschlechter. Der Modellmann ist 173 cm groß, wiegt 73 kg und ist ein gesunder 25-Jähriger. Die Frau hingegen wiegt 160 cm bei 60 kg und ist ebenfalls gesund, jung und sorgenfrei. Beide fühlen sich vollkommen wohl (im thermischen Sinne), wenn ihre Hauttemperatur nicht unter 32,9°C (Mann) und 32,8°C (Frau) liegt. Jede Abweichung von diesem Grenzwert wird als Kältegefühl, d. h. als Verlust der thermischen Behaglichkeit empfunden und dann wird eine unvergessliche Winternacht statt zu einer angenehmen Erinnerung zu einem vor Kälte zitternden Alptraum.

Wohlfühltemperatur – innere Faktoren

Bei welcher Temperatur du dich wohlfühlst, hängt von vielen Faktoren ab. Deinem Geschlecht, der Verteilung und dem Prozentsatz des Körperfetts, dem Alter, der Flüssigkeitszufuhr, dem Grad der Müdigkeit, der Sättigung und schließlich äußeren Faktoren wie Luftfeuchtigkeit, Wind und bis zu einem gewissen Grad sogar dem Luftdruck. Bei einer starken Mittelwertbildung wird davon ausgegangen, dass die thermische Komforttemperatur zum Schlafen zwischen 16°C und 22°C Umgebungstemperatur liegt.
Kommen wir also zu den Details:

Interne Faktoren – also solche, die in uns selbst liegen – sind in erster Linie:

  • Akklimatisierung

Nichts anderes als die Gewöhnung des Körpers an die Bedingungen um uns herum. Die gleiche Temperatur im Winter scheint eine hohe Temperatur zu sein und im Sommer ist sie niedrig empfunden.

  • Rozgrzanie

Der Körper verträgt kalte Temperaturen besser, wenn moderat trainiert.

  • Müdigkeit/Hunger

Mit zunehmender Müdigkeit sinkt die Widerstandsfähigkeit gegenüber kalten Temperaturen. Dies geschieht auch bei abnehmendem Körperfett (z. B. bei längerer anstrengender Lebensweise).

  • Alter

Im Allgemeinen nimmt die Kälteresistenz mit dem Alter nach der Pubertät langsam ab.

  • Geschlecht

Aufgrund von Untersuchungen geht man davon aus, dass die Wohlfühltemperatur bei Männern bis zu 7°C niedriger ist als bei Frauen. Häufig wird die “männliche” Komforttemperatur als untere Grenze der Behaglichkeit (Limit) bezeichnet.

  • Alkohol

Einer der heimtückischsten Faktoren – er vermittelt ein kurzzeitiges Gefühl der Erwärmung des Körpers. Das liegt daran, dass Alkohol die Blutgefäße erweitert und warmes Blut in die Blutgefäße der Haut fließen lässt. Dadurch entsteht ein wärmendes Gefühl. Das Blut kühlt jedoch schnell wieder ab und führt schließlich dazu, dass sich der Körper entgegen dem anfänglichen Gefühl schneller abkühlt, als er sich aufwärmt. Hinzu kommt, dass Menschen nach dem Genuss von Alkohol weniger gut auf Temperaturveränderungen reagieren und sich daher den vorherrschenden Wetterbedingungen entsprechend unangemessen bedecken.

Externe Faktoren sind in erster Linie:

  • Tatsächliche Temperatur

Der wichtigste Faktor ist die objektive Umgebungstemperatur, die im Schatten (in der Regel 2m über dem Boden) gemessen wird. Ihr Einfluss ist jedoch in hohem Maße von den beiden anderen externen Faktoren – Wind und Feuchtigkeit – abhängig.

(materac, underquilt itd.)

Wind

Mit zunehmender Windgeschwindigkeit sinkt die vom Menschen empfundene Temperatur. Die vom Körper produzierte Wärme wird weggeblasen und verursacht ein Kälteempfinden, das höher ist als die Umgebungstemperatur. Die mit zunehmender Luftgeschwindigkeit steigende Empfindung von Kälte oder gar Frösteln wird als gefühlte Temperatur bezeichnet.
Die folgende Tabelle zeigt die Beziehung zwischen der tatsächlichen Temperatur, der Windgeschwindigkeit und der gefühlten Temperatur. Natürlich handelt es sich hierbei um eine grobe Vereinfachung, da sie den anderen äußerst wichtigen Außenfaktor, die Luftfeuchtigkeit, nicht berücksichtigt.

Aus offensichtlichen Gründen werden auch die inneren Bedingungen des Menschen nicht berücksichtigt.
Aufgrund der Einfachheit der Messungen (alles, was man braucht, ist ein Thermometer und die Fähigkeit, die Windgeschwindigkeit oder einen Windmesser zu erkennen) bleibt sie jedoch eine der nützlichsten Methoden, um die gefühlte

Temperatur vor Ort zu beurteilen.
Die Angaben zur Komforttemperatur auf den Verpackungen von Schlafsäcken oder Steppdecken sind daher mit großer Vorsicht zu genießen.
Nach dem Kauf eines neuen Schlafsacks/einer neuen Daunendecke usw. sollten Sie einfach unter kontrollierten, naturnahen Bedingungen darin schlafen und Ihre Körperreaktionen überprüfen (unter Berücksichtigung Ihrer Gesundheit und der oben beschriebenen Faktoren). Am besten ist es natürlich, wenn diese Bedingungen denen ähnlich sind, die während der Reise zu erwarten sind. Es ist unbedingt notwendig, eine Möglichkeit zum Aufwärmen des Körpers zu schaffen (z. B. zusätzliche Decke, Heizung, Thermoskanne, Wärmflasche usw.), um eine mögliche Unterkühlung zu verhindern.
Natürlich ist es ratsam, solche Tests im Beisein von zusätzlichen Sicherheitskräften durchzuführen. Eine eher unbequeme, aber praktizierte Lösung besteht darin, alle paar Stunden (z. B. zwei) aufzuwachen und deinen Zustand zu überprüfen. Dies ist besonders wichtig, wenn ein lebensgefährlicher Temperaturabfall vorhergesagt wird.

Gute Praktiken für das Schlafen im Freien:

Angenehme Temperatur – schirme deinen Schlafplatz vor Wind und Regen ab.

– Teste deine Ausrüstung vor der Abreise unter kontrollierten Bedingungen.
– Schirme deinen Schlafplatz vor Regen und Wind ab (z. B. mit einer Plane).
– Sorge für eine ausreichende Isolierung gegen den Boden (z. B. Matratze oder Unterbett).
– Warme dich auf und iss etwas, bevor du zu Bett gehst.
– Achte auf deine physiologischen Bedürfnisse (Aufstehen in der Nacht kann zu Auskühlung führen)
– Trage im Bett trockene Kleidung und eine Mütze
– Bedecke nicht deinen Mund oder Nase
– Trink keinen Alkohol vor dem Schlafengehen
Bereit für eine unvergessliche Winternacht?
Mach dich an die Arbeit!

 

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